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Arthur Schwarz (1862 - 1943)

Herkunft, Familie und Kontakte
 

Aus der Firmengeschichte der „Neuen Photographischen Gesellschaft” ist der
Name von Arthur Schwarz (1862-1943) nicht wegzudenken. Er begründete die
Firma 1894 und blieb 18 Jahre lang Chef des Unternehmens. Aber wer war
Arthur Schwarz? Was weiß man über ihn, insbesondere aus der Zeit vor der
Firmengründung? Und was weiß man über sein Familienleben und seine
privaten Kontakte in der Zeit als Firmenchef ? Lässt sich sein Leben überhaupt
chronologisch erzählen? Es kommt auf einen Versuch an. Diesen will ich im
Folgenden unternehmen.

Von Braunsberg nach New York

Arthur Schwarz ist aus Ostpreußen gebürtig, einer traditionsreichen Landschaft
an der Ostsee, im äußersten Nordosten des ehemaligen preußischen Staates
gelegen (heute teils polnisch, teils russisch). Er kam am 21. April 1862 in der
Stadt Braunsberg, nahe dem Frischen Haff, zur Welt. Seine Eltern waren der
Malermeister Carl Ludwig Schwarz und seine Frau Henriette geb. Hintzke.
Die Vorfahren von Carl Ludwig Schwarz stammten aus dem Dorf Löwenstein
im Kreis Gerdauen im Landesinneren. Im 18. Jahrhundert hatten sie ihr Auskommen
als Hirten und Tagelöhner (Instleute). Carl Ludwigs Vater Martin
Schwarz brachte es zum gräflichen Lakai in Königsberg. Welchem Grafenhaus
er gedient hatte, ob bei den Häusern Lehndorff, Finckenstein, Dönhoff oder
Dohna, bleibe hier dahingestellt. Wichtig war der Schritt vom Land in die Stadt.

Martin Schwarz hatte 1815 die Königsbergerin Caroline Sahm geheiratet. Ihr
gemeinsamer Sohn Carl Ludwig wurde drei Jahre später weiter östlich im
Litauischen, in Gelgaudiskis, im Gebiet von Kaunas, geboren und katholisch
getauft, da es dort keine evangelische Pfarrei gab. Carl Ludwig wuchs aber in
Königsberg auf. 1844 verließ er die Stadt und ging als Malergeselle auf Wanderschaft.
Wie aus seinem Reisetagebuch hervorgeht, führte ihn die Wanderschaft
nach Schlesien, Sachsen, Böhmen, in die Slowakei und nach Ungarn.

Als er in Braunsberg als Jäger in der dortigen Garnison stationiert war, lernte
er die acht Jahre jüngere Henriette Hintzke kennen, eine Tochter des Kürschnermeisters
Gottfried Hintzke. Gottfried Hintzke kam wie seine Vorfahren aus
dem Dorf Grunau, nahe Braunsberg im Kreis Heiligenbeil. Ob Henriettes
Großmutter Regina Hill von den protestantischen Salzburger Emigranten, die
nach 1730 in Ostpreußen eine neue Heimat gefunden hatten, abstammte, wie
behauptet wird, bleibt zu überprüfen.

Carl Ludwig Schwarz und Henriette Hintzke heirateten 1852 in Braunsberg.
Bis zum Jahr 1869 brachte das Paar elf Kinder zur Welt; sieben überlebten.
Carl Ludwig beschäftigte in seinem Malerbetrieb drei bis vier Gesellen. Henriette
betrieb ein Putz- und Weißwarengeschäft mit mehreren Lehrmädchen,
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Vita:

Dr. Ulrich Schwarz, geb. 1944 als Enkel von Arthur und Elisabeth Schwarz und
jüngstes Kind von Wolfgang Schwarz; Kindheit und Jugend in Bayern, Studium
der Germanistik und Geschichte in München, Göttingen, Poitiers/Frankreich;
1978-2009 tätig als Archivar im niedersächsischen Landesdienst, seit 1980 am
Staatsarchiv Wolfenbüttel, 1989-1993 Abordnung an das Deutsche Historische
Institut in Rom, Veröffentlichungen zur mittelalterlichen Geschichte (Süditalien,
römische Kurie, Niedersachsen).

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